Pferdeschutz- und Gnadenhof Cobbel

Pferdeschutz- und Gnadenhof

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Gnadenhof für Pferde

Wir sind ein kleiner gemeinnütziger Verein, welcher sich zum Ziele gesetzt hat, die Menschen zum Wohle der Pferde zu sensibilisieren. Unsere vorrangige Aufgabe ist es jedoch, Pferden, welche in Not geraten, welche misshandelt, im Sport überfordert oder auf dem Weg zum Schlachte waren, ein neues, pferdegerechtes,  sicheres,  lebenslanges zu Hause zu geben und sie wieder zu glücklichen Pferde zu machen, welche den Menschen vertrauen und je nach körperlichen und mentalen Möglichkeiten, wieder zu zuverlässigen Freizeitpartnern werden.  Durch unseren Schutz- und Gnadenhof, auf welchem zur Zeit 15 Pferde unterschiedlichster Rassen leben,  können wir an praktischen Beispielen zeigen, wie artgerechte Pferdehaltung funktioniert und wie verhaltensgestörte, traumatisierte Pferde sich dadurch und natürlich durch pferdegerechten Umgang mit ihnen  verändern.

Um eine artgerechte Pferdehaltung zu praktizieren, sollte man sich das Wildpferd in seinem natürlichen Lebensraum vor Augen führen.

Das Fluchttier Pferd lebt im Herdenverband als Wandertier, welche ca. 18 Stunden am Tag nur auf Futtersuche in Bewegung ist. Das bedeutet, die Pferde wandern langsam mit gesenktem Kopf und nehmen ständig Raufutter in kleinen Mengen zu sich, immer wieder unterbrochen von kurzen Pausen, in welchen sie die Gegend beobachten, um eventuellen Raubtierangriffen rechtzeitig zu begegnen. Innerhalb der Herde herrscht eine Rangordnung, in welcher es sowohl ranghohe, rangniedrige, wie aber auch Freundschaften unter den Tieren gibt. Die Rangordnung wird ausgekämpft, wobei oftmals bereits bestimmte Gesten oder Positionen, aus welcher sich ein Pferd dem anderen nähert, gepaart mit der Ausstrahlung und Willensstärke eines Tieres ausreichen, um einem mental nicht so starken Pferd seine Position in der Herde klarzustellen.

Die Herde gibt dem einzelnen Tier Sicherheit und ermöglicht so allen Tieren im Wechsel die benötigten Ruhe- und Schlafzeiten einzuhalten, in dem immer einige Pferde im Liegen schlafen, andere im Stehen ruhen und wiederum andere während dessen wachen und die Umgebung beobachten.

Das Fluchttier Pferd benötigt zum Überleben eine weite Rundumsicht, um rechtzeitig Angriffen von Freßfeinden zu entkommen. Kein Pferd wird von sich aus einen vermeindlichen Feind angreifen, wenn es nicht durch eine, durch welche Ursachen auch immer Unmöglichmachung einer Flucht dazu gezwungen ist.

Dies muß bei einer wirklich artgerechten Pferdehaltung berücksichtigt werden. Dabei muß aber auch auf jedem Fall den durch Domestikation bzw. Zucht erfolgten Veränderungen der Pferde Rechnung getragen werden. Nicht alle heute gehaltenen Pferde sind gesundheitlich so robust, um ohne Witterungsschutz überleben zu können. Dabei sollte man sich jedoch nicht an bestimmten Rassemerkmalen orientieren, sondern jedes Tier individuell betrachten. Manch ein Vollblut bekommt im Winter ein dickes Fell und steht Tag und Nacht gerne im Schnee, während auch ein Isländer im Winter mit dickem Pelz frieren kann.

Für uns, als Pferdeschutzverein ist es natürlich selbstverständlich, daß wir unseren Pferden ein möglichst artgerechtes Leben ermöglichen. So haben wir von Anfang an bei der Planung unseres Schutz- und Gnadenhofes  dies immer berücksichtigt und mit möglichst einfachen Mitteln eine Anlage geschaffen, welche der natürlichen Lebensweise der Pferde entspricht, aber auch den durch Domestikation, zuchtbedingte Verweichlichung oder einem in der Natur selten vorkommenden Lebensalter der Pferde Rechnung trägt.  Dafür wurden wir im Jahre 2005 mit dem  2.Platz des Tierschutzpreises von Sachsen- Anhalt für artgerechte Pferdehaltung ausgezeichnet.

So leben unsere Pferde in 2  Herdenverbänden  mit weitläufigen Bewegungsmöglichkeiten. Zum Schutz vor Wind und Wetter stehen ihnen Offenställe zur Verfügung, welche sie selbstständig nach Belieben aufsuchen können.78 0 0 200x150 images offenstall mit schleppdach78 0 0 200x150 images der groe heustand

Raufutter und Wasser stehen ihnen  an unterschiedlichen Stellen des Geländes zur Verfügung. Das animiert die Tiere zusätzlich sich zu bewegen. Wasser bekommen die Tiere aus mehreren Wannen, welche täglich gesäubert,  neu befüllt und im Winter beheizt  werden.  Heu gibt es bei uns in großen Heufutterständen. Die große Herde der „jungen Wilden“ dürfen  jedoch nur stundenweise ans Heu, da unsere Lieben sonst einfach zu dick werden. Stroh zum knabbern steht ihnen jedoch ständig zur Verfügung.  Pferde können in der Obhut der Menschen natürlich älter werden, als in der freien Natur. Dort werden die Alten aus der Herde ausgestoßen, um die Aufmerksamkeit der Raubtiere auf sie zu lenken. Sie sind aufgrund ihres Alters und der daraus resultierenden verminderten Leistungsfähigkeit eine leichte Beute und schützen so noch einmal die Herde vor einem Angriff. Wir sehen es jedoch als unsere moralische Pflicht an, Pferden, welche ihr Leben lang den Menschen gedient haben, einen geruhsamen Lebensabend in Würde zu gewährleisten und müssen natürlich den veränderten Bedürfnissen und Situationen von alten Tieren auch in den Haltungsbedingungen Rechnung tragen. So leben unsere Pferdesenioren in einer seperaten Herde. Dort haben sie mehr Ruhe und haben ständig auch zum Heu Zugang.

Kraftfutter gibt es je nach Bedarf individuell für jedes Pferd in Futterständen. So kann jedes Tier in Ruhe seine Portion fressen, ohne das ranghöhere Pferde ihnen ihren Futtereimer streitig machen können. Die einzelnen Stände ermöglichen immer nur einem Tier den Zutritt. Sollte es dennoch ein anderer versuchen in den besetzten Stand einzudringen, gerät er automatisch in eine rangniedrige Position, sprich in die „Schußlinie“ der Hinterhufe des bereits im Stand befindlichen Pferdes. Das hält sogar den Herdenchef oder die Leitstute ab, Futter zu stehlen.

Ein Offenstall, welcher von mehreren Pferden begangen werden soll, muß immer mehrere Toröffnungen haben, um rangniedrigen Tieren das Ausweichen vor ranghohen zu gewährleisten. Unser Offenstall besitzt 4 Tore, von denen immer zwei je nach Wetterlage bzw. Windeinfall geöffnet sind. Außerden haben wir in der Mitte des Stalles ein kleines Abteil abgetrennt, in welchem wir das Stroh zu unterstreuen lagern. So können die Tiere, das Stroh noch vor den unterstreuen durchfressen und sich die schmackhaften Halme heraussuchen. Außerdem ist durch dieses Abteil ein Rundlauf im Stall entstanden, welcher wiederum den rangniedrigen Pferden eine bessere Ausweichmöglichkeit vor den ranghohen Tieren bietet.

Von dem den Pferden zur Verfügung stehenden Gelände haben die Tiere ständig die Möglichkeit alle Aktivitäten auf dem Reitplatz, (bei uns Spielepark), sowie auf dem anderen gesamten Areal zu beobachten. So werden sie auch geistig immer wieder beschäftigt, in dem sie ihre Artgenossen bei ihrer Arbeit, eintreffende Besucher oder uns bei unserer Arbeit beobachten können.

Artgerechte Pferdehaltung beinhaltet unserer Ansicht nach jedoch nicht nur die reine Haltung, sprich Unterbringung der Pferde.

Selbst die artgerechteste Haltung kann Überforderung, Mißhandlungen oder einfach einen nicht pferderechten Umgang mit den Tieren und damit verbundene physische und psychische Schädigungen nicht verhindern. Verantwortungsvolle Pferdebesitzer beachten auch im Umgang mit ihren Tieren, das es sich um lebende, fühlende Wesen handelt, welche ein genetisch bedingtes natürliches Sozialverhalten entwickelt haben, das man bei allem was man mit den Pferden tut, bei allem was man von den Tieren fordert, berücksichtigen muß.

Leider werden seitens des Gesetzgebers sowohl in der Haltung, wie auch im Umgang mit den Pferden die Vorgaben des Tierschutzgesetzes, wie auch die Bestimmungen der Pferdehaltungsverordnung viel zu selten berücksichtigt und durchgesetzt. Die Vorgaben des Tierschutzgesetzes scheinen gerade im Pferdesport oftmals keine Berücksichtigung zu finden. Selbst bei groben Mißhandlungen, Überforderungen, Verwahrlosungen oder Unterlassen von Behandlungen bei kranken und verletzten Pferden werden die verantwortlichen Menschen nur selten und dann nur ohne wirkliche Konsequenzen zur Verantwortung gezogen.

Wir als Pferdeschutzverein werden leider immer wieder mit dieser Problematik konfrontiert. So leben in erster Linie Pferde bei uns, welche durch falscher Haltung, falschem Umgang, Mißhandlung oder Überforderung krank und verhaltensgestört sind.

Diese Tiere wurden oftmals aus schlechten Verhältnissen herausgekauft oder von ihren Besitzern auf- und bei uns abgegeben. Oder auch von uns direkt vorm Schlachten gerettet.

Wir sehen es als unsere Pflicht und Aufgabe an, diesen Tieren wieder zu einem lebenswerten Pferdeleben zu verhelfen.

Kommt ein neues Pferd zu uns, so wird es zuerst separat in einem Paddock untergebracht, von welchem es die anderen Pferde beobachten kann.  Es erfolgt zuerst einmal ein Gesundheitscheck, sowie Entwurmung  und eine Behandlung gegen Haarlinge.  Die Eingliederung in die Herde erfolgt frühestens nach 14 Tagen Gewöhnung an uns und der Möglichkeit, die anderen Tiere über den Zaun zu beschnuppern. Während dieser Zeit wird auch der Kot der Pferde ausgetauscht, um so allen die Gelegenheit zur Gewöhnung über den Geruch zu geben. Mit Hilfe der Bachblüten-Therapie lassen sich Aggressionen der Alteingesessenen gegenüber dem Neuen mildern. Trotzdem wird das neue Pferd zuerst nur unter unserer Aufsicht zur Herde gelassen. Jedes neue Pferd bringt die alte Rangordnung wieder durcheinander und bewirkt Unruhe und Rangkämpfe in der Herde. Bis wieder alles seinen gewohnten Gang geht und Ruhe einkehrt können durchaus mehrere Monate vergehen.

Viele Pferde sind krank und schulmedizinisch austherapiert, wenn sie zu uns kommen.

Trotzdem ist es für uns vorrangig zuerst die zerbrochenen Seelen der Tiere zu heilen. Lieblos und oftmals brutal behandelt, als Sportgeräte angesehen, überfordert, frühzeitig verschlissen, wie ein Gegenstand benutzt und anschließend weggeworfen zu werden, läßt viele Tiere seelisch zerbrechen. Sie fühlen sich wertlos, werden aggressiv oder bestehen nur noch aus panischer Angst. Manche Tiere geben sich regelrecht auf. Sie wirken apathisch und haben jede Lebensfreude und jedes Selbstvertrauen verloren.

Hier erfahren sie zum ersten Mal Achtung, Zuneigung, und werden als Pferde mit pferdetypischen Verhalten respektiert. Das Wissen, nie mehr von hier fort zu müssen gibt ihnen Sicherheit und Geborgenheit. Trotzdem ist es sehr schwer, verlorengegangenes Vertrauen zum Menschen wieder aufzubauen. Alternative Behandlungsmethoden, wie Reiki, Bachblütentherapie und die telepathische Kommunikation helfen ihnen, ihre Seelen zu öffnen und neue Lebensfreude zu gewinnen.

Selbstverständlich kümmern wir uns auch um körperliche Probleme.

Die meisten der bei uns lebenden Pferde waren in einem sehr schlechten körperlichen und/oder seelischen Zustand als sie zu uns kamen. Ob krank, total verängstigt oder aggressiv, alle sind hier wieder zu glücklichen und zufriedenen Pferden geworden, welche die Freude am Leben wiederentdeckt haben und das neu gewonnene Vertrauen zum Menschen genießen.

Jedes Pferd wird speziell nach seinen körperlichen Möglichkeiten eingesetzt und hat so trotz körperlicher Handicaps eine Aufgabe.

Selbst die Gnadenbrotpferde fühlen sich dadurch nicht abgeschoben, sondern gehören dazu und fühlen sich als vollwertige Mitglieder unserer Truppe.

Ein besonderes Augenmerk legen wir auf eine fundierte und breitgefächerte Ausbildung unserer Mitglieder.

Ein ständiges Kursangebot mit hochrangigen Pferdeexperten, welche wie wir im Sinne des Pferdeschutzes arbeiten, gibt allen die Möglichkeit über die Grundausbildung hinaus zu lernen und sich weiterzubilden.

So konnten wir bereits Kurse mit der bekannten Gangpferdeexpertin und Buchautorin Birgit Dresel, der Bachblütenextertin und Buchautorin Isabella von Künsberg, dem Pferdeexperten und Buchautor Peter Pfister, der Rekenlehrerin Carla Bauchmüller, der Pferdeexpertin Alexandra Seeland  und vielen anderen Pferdeexperten durchführen. Selbst Silke Valentin, lizensierte Pat Parelli Trainerin war bereits mit ihrem Hengst Biko bei uns zu Gast.

Natürlich können bei uns auch behinderte Menschen Pferde genießen und je nach individuellen Möglichkeiten am Vereinsleben teilhaben.

Doch nicht nur die reiterliche Ausbildung unserer Mitglieder und Freunde wird bei uns großgeschrieben. Selbstverständlich legen wir ein ganz besonderes Augenmerk auf das Wohlergehen und die Gesundheit unserer vierbeinigen Kameraden.

So führen wir mindestens einmal im Jahr einen Tag der Pferdezahngesundheit durch, an welchem nicht nur unseren Pferde die Zähne kontrolliert und behandelt werden.

Diesem Tag können sich selbstverständlich auch andere Pferdefreunde und Nichtmitglieder anschließen und ihre Tiere behandeln lassen. Der Pferdedentalpraktiker Bernd Werzinger  behandelt mit sehr viel Ruhe, Geduld und Einfühlungsvermögen  und all unsere Pferde lassen inzwischen diese unangenehme Prozedur gelassen und ohne Sedierung über sich ergehen.

Unsere Pferde werden ebenfalls regelmäßig alle 6 – 8 Wochen von unserem befreundeten Pferdephysiotherapeuten Nico Zeplin durchgecheckt und bei Bedarf behandelt.

Um auch zwischen den regelmäßigen Terminen des Hufschmiedes erkennen zu können, ob die Hufe unserer vierbeinigen Freunde in Ordnung sind und gegebenenfalls selbst eingreifen zu können, organisieren wir Hufkurse zur Pflege von Barhufen mit Bernd Werzinger.

Alternative Heilmethoden sind für und genauso wichtig in der Behandlung von Krankheiten unserer Pferde, wie eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserem Tierarzt, der jeder zeit, selbst nachts und an Feiertagen für uns erreichbar ist.

-Celine-Magnetfeld-Therapie, Bachblüten-Therapie

Akkupunktur, chinesische Kräuter, Schüßlersalze, Reiki und Homöopathie gehören zum normalen Alltag auf unserem Hofzum Einsatz, genau wie die telepathische Kommunikation mit unseren Tieren.

Ein ebenfalls sehr wichtiger Teil unserer Aufgaben nimmt die Öffentlichkeitsarbeit ein. Nur in der Öffentlichkeit können wir unsere Vereinsphilosophie der Menschen nahe bringen. So soll das bereits erwähnte Kursangebot andere Pferdefreunde zum nachdenken anregen.

Das wir uns natürlich auch für andere Tierschutztheman engarieren ist selbstverständlich. So nehmen wir an den regelmäßig stattfindenden Protestveranstaltungen gegen die geplanten Masssentierhaltungen in unserer Nähe teil,  beraten Pferdefreunde bei Problemen des Pferdeschutzes und wollen für andere Pferdeinteressierten Anlaufpunkt bei allen Problematiken rund ums Pferd zu sein.

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Selbstverständlich arbeiten wir in Sachen Pferdeschutz auch mit anderen Tierschutzorganisationen, wie KoMeT e.V. Nörvenich und Animal Spirit Österreich zusammen.

Gern stehen wir auch Ihnen bei Fragen zur Verfügung

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